Gutes Sehen? Gutes Sehen!

© Evelyn Worbs

Kennen Sie das auch? Irgendwann ist das Licht nicht mehr „hell“ genug und die „Armlänge“ muss ewig dem zu Lesenden angepaßt werden. 😉

Bei dem einen früher, bei dem anderen später. Wir gehen zum Augenarzt, er macht seine Untersuchungen und schnell halten wir die Verordnung über eine Brille in der Hand. Und dann steht fest, soundsoviel Dioptrin sollen die Gläser haben.

Nach einem entsprechenden Zeitabstand erfolgt wieder eine Untersuchung und stärkere Brillengläser werden verschrieben. Ein unendliches Spiel? Müssen wir wirklich immer wieder stärkere Gläser haben, damit wir vernünftig lesen bzw. sehen können?

Diese Frage stellte ich mir irgendwann und bin dabei im Rahmen der Ganzheitlichkeit auf das Thema Winkelfehlsichtigkeit und Optometrie gestoßen.

Was ist Winkelfehlsichtigkeit?
(Bildlagefehler quer zur optischen Achse, Abkürzung WF)

Text von Augenoptik Ludwig Krinner

Die Winkelfehlsichtigkeit lässt sich bei ca. 90 % bis 95 % aller Menschen nachweisen. Ungefähr 55 % bis 75 % dieser Menschen könnten ihre Befindlichkeitsstörungen beseitigen oder lindern, wenn sie im Stande wären, diese verursachungsgerecht zuzuordnen und zu deuten und auch einen kompetenten MKH-Anwender zur Korrektionsermittlung hätten. Winkelfehlsichtigkeit (im englischen Sprachraum „associated Phoria) ist eine muskuläre und/oder sensorisch ausgleichbare Fehlstellung beider Augen zueinander. Dabei muß eine Fehlstellung beim beidäugigen Sehen in die Ferne in die Parallelstellung (Idealstellung) gebracht werden, man spricht hier auch von Bildlagefehlern.

© Andrea Marchetti

Wenn ein Bildlagefehler vorliegt, löst dieser immer reflektorisch die Selbstkorrektion falscher Bildlage (SfB) aus. Das ist aber anstrengend und kann zu Befindlichkeitsstörungen führen, die krankhaften Ursprungs zu sein scheinen. Bei Kindern führt das unter anderem zu Konzentrationsstörungen, Leseunlust, Zappeligkeit, LRS, Diskalkulie usw.

Bei erwachsenen Patienten zeigen sich eher Unsicherheiten in der Entfernungseinschätzung sowie nachts beim Autofahren, besonders auf regennasser Fahrbahn, gepaart mit erhöhter Blendempfindlichkeit am Tage.

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Medizinische Behandlungsversuche dieser Befindlichkeitsstörungen erweisen sich regelmäßig als therapieresistent. Hilfe ist nur per vollständiger, augenoptischer Versorgung möglich, denn nur sie erübrigt die SfB.

Mit einer speziellen Brille, die nach der MKH-Methodik am Polatest ausgemessen wird, verringern sich diese deutlich oder werden ganz beseitigt. Die Abkürzung „MKH“ bedeutet Mess- und Korrektionsmethodik nach Haase. Diese Methode wurde von Herrn Haase, dem damaligen Leiter der Berliner Fachschule für Augenoptik, in den Jahren 1955 bis 1958 entwickelt. Er war nämlich selbst ein „Betroffener“, der unter häufigen und starken Kopfschmerzen litt, die eindeutig durch das Sehen ausgelöst wurden. Alle anderen medizinischen Möglichkeiten waren abgeklärt.

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 Da die  Schulmedizin keine Abhilfe schaffen konnte, setzte er sich mit den anatomischen Gegebenheiten auseinander und entwickelte daraus die MKH-Methodik. Leider hat diese sich aufgrund ihres großen Meßaufwandes nur sehr zögernd verbreitet und wird auch heute noch nur von wenigen Augenoptikern und nur von sehr, sehr wenigen Augenärzten angewandt.

Die Schulmedizin ist immer noch überwiegend negativ eingestellt, was anhand der erzielten Erfolge engagierter Anwender – egal ob Augenoptiker oder Augenärzte – nur sehr schwer nachvollziehbar ist. Als Beweis hierfür sei auch eine Studie des ZVA benannt, die eine deutliche Sprache spricht.

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Die Winkelfehlsichtigkeit wird nach erfolgter MKH-Messung mit Prismengläsern korrigiert. In 90 – 95 % der Fälle ist dies in einem Bereich von 0,25 cm/m und 15 cm/m möglich. Diese Werte sind mit Brillengläsern der neuen Generation problemlos korrigierbar, bei Werten über 20 cm/m ergeben sich teilweise technisch unlösbare Probleme. In diesen Fällen, die nach allgemeiner Statistik nicht mehr als 3 % aller mit MKH gemessenen Kunden betragen, sollte ein operativer Eingriff ins Auge gefasst werden. Für diese Operation wird dann an einen Facharzt für Augenheilkunde mit diesem Spezialgebiet weiter verwiesen. Die Kosten der Brillenkorrektion werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet, ebenso wenig die Operationskosten. Einzelfallentscheidungen können natürlich auch anders ausfallen.

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Die Kosten für einen Satz Einstärken-Prismengläser liegen zurzeit bei ca. ab 150,00 EUR; die Operationskosten belaufen sich zurzeit beim ambulanten Verfahren auf ab ca. 750,00 EUR.

Weitere Informationen zur Winkelfehlsichtigkeit finden Sie auch auf den Internetseiten der IVBH (Internationale Vereinigung für binokulare Vollkorrektion) unter der Adresse www.ivbv.org oder www.wvao.org – dort unter „Kind und Sehen“ – Artikel zum downloaden.

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Ich war absolut überrascht über das Ergebnis dieser Untersuchung bei Herrn Krinner, der zusätzlich eine ganzheitliche Ausrichtung hat, was dem Thema „Sehen“ noch eine erweiterte Ausrichtung gibt. Sie dauerte (mit Unterbrechung) rund 3 Stunden und führte dazu, daß ich nun seit 3 Jahren Gläser trage, die eine wesentlich geringere Dioptrin aufweisen, als mir der Arzt verschrieb (sie liegen weit unterhalb des Bereiches, die meine erste Brille hatte). Ich fahre mittlerweile 1 x im Jahr hin und lasse meine Augen untersuchen. Bislang blieb es ohne Erfordernis, stärkere Gläser in Anspruch zu nehmen.

Hier noch ein Bericht zu diesem Therapieverfahren, welches sich insbesondere auch bei Kindern mit ADS auswirkt.

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 Nutzen Sie diese Informationen, wenn auch Ihnen gutes Sehen wichtig ist, für sich selbst und insbesondere für Ihr Kind. Einen größeren Gefallen können sie ihm für sein zukünftiges Leben gar nicht machen. Und ob das ein Weg ist, der gerade jetzt für die Entwicklung ansteht, können wir gemeinsam in meiner Praxis mittels der angewandten Neurobiologie herausfinden.

Herzlichst

Evelyn

– Mentorin auf Zeit –


2 Kommentare

  1. 1. Ramona Völlkopf

    Kommentar vom 10. Juli 2010 um 20:18

    Ja ja. Ganz genau. Die Arme sind zu kurz. Genau mein Thema. Und da ich keinen Arzt deswegen aufsuchen mag, sind deine Infos jetzt genau richtig für mich! Vielen Dank und guten DurchBLICK!
    Liebe Grüße,
    Ramona

  2. 2. Evelyn

    Kommentar vom 10. Juli 2010 um 21:38

    Liebe Ramona,
    da freue ich mich, daß ich Dir zur rechten Zeit die rechte Information geben durfte. Wir haben hier in Berlin einige Optiker (und auch einen Arzt, bei dem ich einmal war – er wird mich nie wieder sehen), die die Untersuchungen bezüglich der Winkelfehlsichtigket durchführen. Doch der Beste (gerade wegen des ganzheitlichen Ansatzes) ist in meinen Augen der im Artikel Genannte; auch wenn die Wartezeit bis zu 3 Monaten dauern kann.
    Gib doch einfach zur entsprechenden Zeit Nachricht, wie alles sich für Dich entwickelte.
    Liebe Grüße
    Evelyn

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