Denken ist Mangelware?

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Ich fand  hier  von David Foster Wallace Auszüge seiner Abschiedsrede, die er vor Absolventen des Kenyon-College hielt und die ich Euch keineswegs vorenthalten mag, einfach weil sie  so gut und zutreffend ist.

Wallace zeigt in dieser kurzen Rede mit einfachen Worten, was es heißt, Denken zu lernen und erwachsen zu sein. Eine frappierende Weisheit, eine entwaffnende „Moral“ und ein Aufruf zu mehr Empathie:

„Es gibt nämlich noch eine Wahrheit. In den alltäglichen Grabenkämpfen des Erwachsenendaseins gibt es keinen Atheismus. Es gibt keinen Nichtglauben. Jeder betet etwas an. Wir aber können wählen, was wir anbeten. Und es ist ein äußerst einleuchtender Grund, sich dabei für einen Gott oder ein höheres Wesen zu entscheiden – ob das nun Jesus ist, Allah, Jahwe, die Wicca-Göttin, die „Vier edlen Wahrheiten“ oder eine Reihe unantastbarer ethischer Prinzipien. So ziemlich alles andere, was Sie anbeten, frisst Sie bei lebendigem Leib auf!

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  • Wenn Sie Geld und Güter anbeten – Wenn hierin für Sie der wahre Sinn des Lebens liegt, können Sie davon nie genug kriegen. Nie das Gefühl haben, genug zu haben. Das ist die Wahrheit.
  • Wenn Sie Ihren Körper, die Schönheit und erotische Reize anbeten, dann werden Sie sich immer hässlich finden! Und wenn sich Zeit und Alter bemerkbar machen, werden Sie tausend Tode sterben, bevor man Sie wirklich unter die Erde bringt.
  • Wenn Sie Macht anbeten, werden Sie sich schwach und ängstlich fühlen und immer mehr Macht über andere brauchen, um die Angst in Schach zu halten.
  • Wenn Sie Ihren Intellekt anbeten und als schlau gelten wollen, werden Sie sich am Ende dumm vorkommen, als Hochstapler, dem man jeden Augenblick auf die Schliche kommen wird. …”
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Auf einer Ebene kennen wir das alles schon.

Es liegt in Form von Mythen, Sprichwörtern, Klischees, Binsenwahrheiten, Epigrammen und Parabeln kodiert vor. Als Skelett jeder großen Erzählung.

Knifflig ist nur, sich die Wahrheit im Alltag bewusst zu halten.

Mehr zu und über ihn in dem oben eingearbeiteten Link.

Welche „Götter“ betest Du an? Sei Dir bewusst: Du tust das auch!

Herzlichst

Evelyn

Mentorin auf Zeit

 


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