Was ist denn überhaupt Meditation? (3/4)

© Andrea Marchetti

„Hör auf zu denken“ bedeutet lediglich: „Tu gar nichts.“ Setz dich hin. Laß die Gedanken von allein zur Ruhe kommen. Laß den Verstand von allein aufhören. Sitz einfach da und schau die Wand an, in einer stillen Ecke, und tu gar nichts. Entspannt, locker, ganz ohne Anstrengung, ohne irgendwo hinzuwollen. Wie wenn du im Wachzustand einschläfst – aber du bist wach und entspannt; nur der ganze Körper schläft ein. Du bleibst im Innern aufmerksam, aber der ganze Körper sinkt in tiefe Entspannung.

Die Gedanken legen sich von selbst; du braucht nicht dazwischenzufunken, brauchst sie nicht zur Ordnung zu rufen. Es ist wie bei einem kleinen Bach, der vom Schlamm trübe geworden ist …

© Andrea Marchetti

Was machst du? Wirst du hineinspringen und etwas unternehmen, damit das Wasser wieder klar wird? Damit wirst du es nur noch trüber machen! – Du wirst dich einfach ans Ufer setzen und warten. Es gibt nichts zu tun, denn was immer du tust, wird das Wasser noch trüber machen. Jemand ist durch den Bach gelaufen und hat tote Blätter und Schlamm aufgewirbelt, und nun brauchst du lediglich etwas Geduld. Setz dich einfach ans Ufer und beobachte, ganz unbeteiligt. Und während das Wasser weiterfließt, werden die toten Blätter hinweggeschwemmt, und der Schlamm fängt an, sich zu setzen, weil er nicht ewig so schweben kann.

Und nach einer Weile wirst du plötzlich gewahr: Der Bach ist wieder kristallklar.

Herzlichst

Evelyn

Mentorin auf Zeit


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