Eigenverantwortung und Vergebung

Wer eine Maske trägt,
kann nicht erwarten,
dass man/frau seine/ihre Tränen sieht.

Kannst Du mit dieser Aussage etwas anfangen?

Immer wieder begegne ich Menschen, die noch stolz darauf sind, ihre Tränen zu verbergen, ihre Wut, ihren Schmerz, ihre Überforderung, ihre … und sich dann wundern, wenn auf ihnen herumgetrampelt wird.

Ich frage mich, wann diese Menschen erkennen, daß sie das mit ihrem eigenen Verhalten in ihr Leben holen?

Sicherlich, vielfach ist das eine Frage der Erziehung:

„Der Indianer kennt keinen Schmerz“ heißt es bei den Jungen und bei den Mädchen heißt das „Wie’s Innen aussieht, geht keinen etwas an“.

Wieviel Selbstbetrug dabei doch im Spiel ist. Und welche Erwartungshaltung damit verbunden ist. „Soll“ doch der Andere erkennen, was ich gerade fühle, welches Bedürfnis ich habe und das auch noch erfüllen. Was für eine Grenzüberschreitung! Das ist ein emotionaler Missbrauch ohne Ende, von sich selbst und von anderen. Und weil das keiner kann, kommen die Schuldzuweisungen. Wir kommen an unsere Schmerzgrenze.

Durch das Unterdrücken unserer Gefühle und dem Verrat an uns selbst schaffen wir Konflikte, schaffen wir Krankheiten, schaffen wir Ungleichgewichte. Dazu kommt dann die Opferhaltung, zwangsläufig geht einher, daß andere somit die Täter sind. Der Chef, der Ehemann, die Ehefrau, die Kinder, die Verwandten, die wer auch immer…

Ich hoffe, daß ganz, ganz viele Schmerzen jetzt aufkommen beim Lesen dieser Zeilen.  Denn wenn der Schmerz und die Verzweiflung über das, was gerade ist, zu groß wird, besteht die Chance wach zu werden und sich das eigene Spiel anzusehen. Ja, wir schaffen uns die Erfahrungen, die wir benötigen, um zu Wachsen. Zu jeder Zeit kommt das Rechte in unser Leben. Anders als wir es uns oftmals wünschen, doch genau so, wie wir es brauchen um zu Erwachen! Aufzuhören mit dem Krieg, den wir selbst im Inneren mit uns führen und daher ins Außen verlagern.

Du willst Frieden haben? Dann gehe in die Eigenverantwortung! Schaffe Frieden in Dir. Vergebe Dir selbst, was Du alles mit Deinem eigenen Verhalten angezogen hast und vergebe auch den Anderen. Sie sind bzw. waren lediglich dazu da, Dich zu wecken aus Deinem „Dornröschen“-Schlaf.

Es ist eine Stärke, seine Tränen fließen zu lassen, auch  wenn andere sie sehen. Einerseits reinigen Tränen, andererseits zeigen sie, daß wir berührt sind – und berühren damit auch unseren Nächsten. Wer sich der Tränen schämt, zeigt lediglich, welche Scheu oder Angst da ist, mit den eigenen, verdrängten Gefühlen und Bedürfnissen in Kontakt zu kommen und wird ablehnend reagieren.

Es sind immer wieder unsere Schöpfungen, die sich im Außen zeigen. Von daher ist die Vergebung ein Weg, sich damit auszusöhnen. Und Dankbarkeit zu zeigen, für das, was wir erfahren, was wir empfangen durften. Das ist der Weg in die Selbstliebe, der Selbstachtung, der Wertschätzung für sich selbst.

Schon in der Bibel steht: „Liebe deinen Nächsten WIE dich selbst“.  Dies ist ein Satz, den ich gerne aus der Bibel übernehme, auch wenn ich ansonsten eine sehr dezitierte Sichtweise zur Kirche habe.

Immer mehr Menschen schaffen sich auf diese Art und Weise ihre eigene Freiheit. Erst dann ist eine Begegnung auf Augenhöhe zwischen zwei Menschen möglich. Alles andere sind lediglich Abhängigkeiten. Und wir laden unseren Nächsten dazu ein, ebenso frei seine Gefühle und Bedürfnisse zu äußern. Welch reiches Geschenk, das wir uns und anderen machen.

Nun, bist Du bereit, Deine Maske abzulegen und Dich zu so zeigen, wie Du bist? Du bist schön und liebenswert, so wie Du bist! Auch dann, wenn Du anderes glauben solltest. Das sind lediglich die Meinungen anderer bzw. eine Sichtweise, die Du ungeprüft von anderen übernommen hast. Sei frei von den Meinungen anderer. Du kannst es nur einem Menschen recht machen: DIR SELBST – und Du lebst jede Sekunde mit Dir, kein anderer tut das für Dich! Öffne selbst die Tür zu Deinem inneren Gefängnis und trete heraus…

Herzlichst

Evelyn

– Mentorin auf  Zeit –


2 Kommentare

  1. 1. Ines

    Kommentar vom 5. März 2012 um 12:07

    Sehr guter Artikel, Evelyn, danke dafür!

  2. 2. Evelyn

    Kommentar vom 5. März 2012 um 12:09

    Gerne, liebe Ines.
    Und es freut mich, wenn er auch Dir Nutzen bringt.
    Herzlichst
    Evelyn

Einen Kommentar schreiben