Demenz-Kranke brauchen Psychotherapie

© Evelyn Worbs

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Jeder zweite Demenz-Kranke braucht eine Psychotherapie
(Quelle: Berliner Morgenpost vom 12.09.2007 – A.M.)

Bei Patienten mit Multiple Sklerose, Parkinson oder Schlaganfall ist nicht nur der Körper, sondern auch die Seele verletzt. Nach Schätzungen benötigen 30 bis 50 % der neurologischen Patienten eine Psychotherapie, dennoch wird die Seelenpflege in der Neurologie bisher vernachlässigt.

Über die neuesten Entwicklungen diskutierten Wissenschaftler auf einem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, der am 12.09.2007 in Berlin startete.

„Psychische Probleme sind bei neurologisch Kranken so häufig, dass jeder Neurologe damit zu tun bekommt“, sagt Roger Schmidt, Ärztlicher Leiter für Psychotherapeutische Neurologie der Kliniken Schmieder in Konstanz. Das mache neben der körperlichen auch eine seelische Behandlung erforderlich – die aber oft nicht erfolgt. „Von denen, die eine Psychotherapie bräuchten, werden höchstens 10 % Prozent behandelt“, sagt Peter Henningsen, Professor für psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der TU München.

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Der Bedarf werde nicht erkannt, es gäbe zu wenige Angebote und es mangele auch an der Motivation. „Psychotherapie kann eine organische Erkrankung nicht heilen, das muss klar gesagt werden, da sonst Hoffnungen enttäuscht werden“, sagt Schmidt. Trotzdem sollte sie einen festen Platz in der Neurologie haben. „Sie kann Beeinträchtigungen im Alltag lindern, neurologische Behandlungen unterstützen und sogar den Verlauf der körperlichen Erkrankungen positiv beeinflussen“, sagt der Arzt.

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Psychotherapie in der Neurologie ist schwierig, verspricht aber auch viele Gewinne. „Die größte Gefahr ist, dass eine erforderliche Psychotherapie ausbleibt und Patienten mehr leiden als erforderlich“, sagt Schmidt.

Persönliche Anmerkung:
Diese Ausführungen kann ich nur unterstreichen, waren sie einerseits Teil meiner verschiedenen Ausbildungen und andererseits durfte ich dies in meinem Praktikum im vergangenen Jahr selbst erleben.

Und ein Faktor sollte auch immer wieder im Auge behalten werden:
Sind Amalgamfüllungen vorhanden bzw. wurde das Amalgam, nachdem die Amalgam-Füllungen entfernt wurden, ausgeleitet? Werden diese beiden Punkte berücksichtigt, verbessert sich in der Regel der Gesundheitszustand zusätzlich.

Geben Sie oben als Suchbegriff „Amalgam“ ein – Sie finden weitergehende Informationen.

Herzlichst

Evelyn

Mentorin auf Zeit


2 Kommentare

  1. 1. Martin

    Kommentar vom 16. Juni 2012 um 14:43

    Danke für den Beitrag: gerade bei beginnender Demenz ist eine Psychotherapie sehr hilfreich! Ich stelle es mir nicht leicht vor, selbst zu bemerken, wie die kognitive Leistungsfähigkeit zunehmend abnimmt. Zunächst mag man das noch verdrängen können, doch im Laufe der Zeit kommen Depressionen bis hin zu Suizidgedanken. Hier ist professionelle Hilfe vonnöten!!

  2. 2. Evelyn

    Kommentar vom 16. Juni 2012 um 14:56

    Danke für diese Anmerkung, Martin – und Gratulation zu einer sehr aussagekräften Homepage.

    Ja, aus diesem Kreislauf auszusteigen, geht nur mit professioneller Unterstützung. Doch vielfach ist es bedauerlicherweise auch so, daß die „Hausärzte“ diesen Bereich vollkommen ausschließen. Auch in diesem Bereich darf ein Umdenken stattfinden.

    Herzlichst
    Evelyn

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