Ein kleiner Junge und die Wut

© Andrea Marchetti

Es war einmal ein kleiner Junge, der schnell ausrastete und ärgerlich wurde. Sein Vater gab ihm einen Hammer und eine große Tüte voller Nägel. Jedes Mal, wenn er ausrastete,sollte er lieber einen Nagel in den Zaun hinter dem Haus schlagen, als seine Wut an andere auszulassen.

Am ersten Tag schlug der Junge 30 Nägel in den Zaun. Die Tage vergingen und es wurden immer mehr Nägel, die der Junge in den Zaun schlagen musste. Er fand heraus, dass es einfacher war nicht auszurasten. Eines Tages rastete er nicht mehr aus und der Vater riet ihm , für jeden Tag an dem er nicht ausrastet einen nagel wieder rauszuziehen. Wieder vergingen etliche Tage bis alle Nägel rausgezogen waren.

Der Vater nahm seinen Sohn bei der Hand und ging mit ihm zum Zaun. Er sagte:“ Das hast du gut gemacht, mein Sohn. Ich bin sehr stolz auf dich. Aber schau dir all die Löcher im Zaun an. Der Zaun ist nicht mehr der, der er einmal war.

Denke daran, wenn du das nächste Mal etwas im Ärger zu anderen sagen willst. Deine Worte können eine Narbe hinterlassen so wie die Nägel ihre Spuren im Zaun hinterlassen haben. Auch wenn du sagst, dass es dir leid tut, die Wunde ist dennoch da.“
(Autor unbekannt)

Danke, Karin, für das Finden. 🙂

Ich finde das eine wundervolle Metapher. Ich glaube, wenn wir das alle immer mehr beherzigen, wird sich vieles zum Menschlicherem wenden.

Herzlichst

Evelyn


2 Kommentare

  1. 1. georg

    Kommentar vom 15. September 2011 um 20:50

    Ein interessante Geschichte. Was mich dabei ein wenig stört, ist, dass die Narben des Jungen gar keine Beachtung finden. Und das macht mich traurig.

    Bei mir kommt an, dass dem Vater wichtiger war dem Jungen eine Lektion zu erteilen was ER – der JUNGE – an andere anrichtet wenn er wütend oder ärgerlich ist. Meine Erfahrung und auch Denkweise ist, dass ich nicht für die Gefühle und Gedanken anderer verantwortlich bin. Das sind ganz brav sie selber.

    Wie ich anders an den Ärger des Jungen herangegangen wäre, wenn ich sein Vater wäre? Ich würde ihn fragen?

  2. 2. Evelyn

    Kommentar vom 22. September 2011 um 10:42

    Grüß Dich, Georg,

    hmmm, ich glaube schon, daß sich der Vater mit ihm auseinandersetzte, auch in der direkten Kommunikation. Gleichwohl war ihm auch daran gelegen, ihm einen Weg zuzeigen, wie er noch mit seiner Aggression umgehend kann.

    Ursache-Wirkung eben ..

    Hab einen wundervollen Tag.

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