Die Schattenseite des Liebhabers ( 1/3)

© Andrea Marchetti

Zum Mannsein gehören ganz viele Eigenschaften und Facetten, u.a. auch der des Liebhabers. Doch wie auch in uns Frauen Schattenanteile zu finden sind,  zeigen sich diese  auch bei den Männern.

So häufig werden Jungens von ihrer Mutter innerlich abgelehnt, haben sie den Bedürfnissen der Mutter Vorrang einzuräumen vor ihren eigenen Bedürfnissen und blieben so in der Rolle des unreifen und abhängigen Jungen stecken. Sie werden zu einem Mann, der innerlich, auf ganz tiefer Ebene, Angst hat vor der Weiblichkeit. Sie neigen ganz stark dazu, „die“  Frau eher als Mutter denn als gleichwertige Partnerin zu sehen bzw. akzeptieren.

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Da wird die Frau sexuell missbraucht, zu Sexualobjekten degradiert, oftmals auch hin bis zur Gewalttätigkeit. Es ist immer wieder zu erleben, wie Männer, die auf die Liebe der Mutter fixiert sind, zu Leistungsanstrengungen neigen, um doch noch die Liebe und die Anerkennung der Mutter zu „gewinnen“, die in ihrer Kindheit ausblieb.

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Das sind dann Männer, die alles andere als mit einer reifen Frau umgehen können, die klare Absprachen meiden, Forderungen und Abgrenzungen negieren und Auseinandersetzungen scheuen.

Aus dem Buch „Kämpfen und Lieben“ (siehe Buchempfehlung) stelle ich hier einfach mal einige Passagen zu diesem Thema ein:

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Ohne dem inneren Krieger fehlt ihm die Leidenschaft in der Liebe. Da wird seine Liebe schnell langweilig. Und dann braucht er eine Frau nach der anderen, weil er keine richtig zu lieben versteht.

Der Archetyp des Liebhabers gehört zum reifen Mann. Doch viele Männer tun sich schwer, den Liebhaber in sich zuzulassen. Denn da müßten sie ihr Inneres öffnen und die Kontrolle über sich aufgeben. Der Liebhaber läßt seine Gefühle zu. Er zeigt auch seine verletzlichen Seiten. Patrik Arnold meint, der Liebhaber setzt den gereiften Mann voraus: „In einer unreifen oder narzisstischen Person degeneriert der Liebhaber zur plärrenden Romantik der Hitparaden oder zur Pathologie des abhängigein Persönlichkeitstypus, den man als „Klette“ bezeichnet.

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Wer sich für die Liebe öffnet, der macht sich verwundbar. Aber ohne Liebe kann man den inneren Reichtum seiner Seele und seines Leibes nicht entdecken. Die Liebe läßt das Leben im Mann strömen. Zum Liebhaber gehört nicht nur die Fähigkeit, eine Frau zu lieben oder sich einem Mann gegenüber in freundschaftlicher Liebe zu öffnen.

Denn in seinem ungeheuren Bedürfnis nach Liebe wird er immer wieder erfahren, daß er die Frau oder den Mann mit Sehnsüchten auflädt, die sie überfordern. Die Liebe zur Frau führt ihn letztendlich in eine spirituelle Dimension, die seine Sehnsucht zu stillen vermag. Wenn sich ein Mann verliebt, dann erfährt er nicht nur eine Verzauberung seines ganzen Wesen. Er kommt auch in Berührung mit seinen spirituellen Bedürfnissen.

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Ohne die Erfahrung des Verliebtseins bleibt die Beziehung des Mannes zu Gott nüchtern, leer, auf bloße Pflichterfüllung ausgerichtet. Viele Männer gehen diesem Erdbeben lieber aus dem Weg, weil sie dabei die Kontrolle über ihr Gefühlsleben verlieren.

Die sexuelle Liebe ist eine wichtige Quelle der Spiritualität. In ihr drückt sich die göttliche Liebe aus.

Herzlichst

Evelyn

Mentorin auf  Zeit


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