Heilung, ein Dialog

Was ist eigentlich Heilung?

© R. Schmid

(P ermant I nner N ameless G uidance)

Spontan denken wir bei Heilung immer an Krankheit, die geheilt werden muss. Doch das ist, wenn man genauer hinschaut, nicht richtig, denn wahre Heilung setzt keine Krankheit voraus.

© Andrea Marchetti

Heilung ist, sobald die Verbindung zu einem Selbst wieder hergestellt wird, nämlich der ungeprägten Offenheit. Erst durch die Einschränkung, ja das Vergessen und Verdrängen des Geistes, entsteht so was wie Mangel, was auch zur Folge hat, dass Krankheiten sich einstellen können.

Was soll denn wieder hergestellt werden?
Es ist die Verbindung zum Geist, der wir sind.

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Wenn wir der Geist sind, warum muss da wieder was hergestellt werden?
Es geht dabei nicht um die Herstellung des Geistes, sondern um die Bewusstwerdung, dass wir kein eingeschränktes (gelerntes) Potential sind.

Warum muss ich mir dessen bewusst werden, wenn der Geist ja uneingeschränkt und in Offenheit da ist?
Wenn du dem Geist keine Aufmerksamkeit schenkst, wirst du auch nichts über sein Potential erfahren.

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Um was für ein Potential handelt es sich dabei?
Es handelt sich dabei um Wissen. Es ist nicht das Wissen was wir uns durch Erfahrung aneignen oder Bekanntes was wir lernen. Bei diesen Wissen handelt es sich um eine Art allumfassende Bibliothek, die nicht gelernt wird, sondern dessen Schleier (des Vergessens) abgelegt wird. Methodik wird in den heutigen Schulen immer noch klein geschrieben.

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Wie kommt man an dieses Potential?
Nichts-Tun, hören. Es ist ähnlich wie bei einer Vorlesung in der Uni. Doch dieses Wissen wird so vorgetragen.

Muss ich dazu meditieren?
Nein, Meditation ist i.d.R. eine Art Modeerscheinung, damit etwas erreicht werden kann, genauso wie Naturerfahrung, Dunkelerfahrung und vieles mehr. Gleich was wir machen, gleich in welchem Zustand wir sind, ist dieses Nichts-Tun, der Klang, die Stille. Es ist sicherlich eine schöne Angelegenheit in einem netten Kreis von Menschen zu meditieren oder auch alleine in der Natur völlig ungestört und nackt zu sein, sodass man sich an nichts Äußerlichem mehr festhalten kann, doch der Geist, der wir sind, ist ohne Bedingungen. Das muss man wissen – ohne Bedingungen –.

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Der höchste Geist heißt daher auch allumfassende Liebe. Das ist schwer zu verstehen, gerade wenn viel Krach ist heißt es – ja, ja alles schön und gut, mein Kind schreit gerade und ich kann mich um den Kram nicht auch noch kümmern. Allein dieser Gedanke sorgt dafür, dass Zappenduster ist. Es ist nicht das Geschrei des Kindes oder mein Genervtsein, nein dies alles geht aus dieser allumfassenden Liebe hervor, darf folglich sein, denn „dahinter“ ist die Stille, ist das „Nichts-Tun“, ist der Klang, das Licht aus dem alles hervorgeht.

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Inwieweit bringe ich mich da ein, wenn ich mich meinem Geist überlasse. Kann ich also bestimmte Themen mitbringen?
Du bringst dich automatisch mit den Themen ein, die dich gerade beschäftigen. Mehr braucht nicht getan oder gar gesagt werden, denn diese Themen sind ja da. Sie begrenzen uns und diese Begrenztheit löst sich.

Ich bin begrenzt durch meine finanzielle Lage und wünsche mir eine Millionen im Lotto. Wird diese Begrenzung dann auch aufgehoben?
Ja, sie wird durch den grenzenlosen Geist aufgehoben und geklärt. Der höchste Geist zeigt dir die Begrenzung und heilt sie.

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Was muss ich machen?
Du bittest darum, dass sich das höchste geistige Potential in deiner Seele und am besten in deinem „gegenwärtigen Ich“ vollständig entfaltet. Bei dieser Bitte gilt das Nichts-Tun nicht, wir sind ja keine Sofamenschen ohne Aktion. Doch was die Entfaltung des Wissens angeht, so ist Nichts-Tun angesagt. Was es bedeutet sich einzumischen erfährt jeder in seinem Inneren. Unser Denken und unser Handeln entspringt diesem Nichts-Tun, der Stille. Das Kind schreit, ich bin genervt und die Stille ist trotzdem da.

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Das ist alles?
Ja, das ist alles und sei ein wenig geduldig nach deiner Bitte, damit du auch mal mitbekommt, wie sich alles entfaltet.

Reicht es, wenn ich mich einmal mit dem Geist verbinde?
Es geht darum immer im Geist (verbunden) zu sein. Du wirst merken, wenn du beides haben möchtest (Begrenztheit und Grenzenlosigkeit), dass dich die Begrenztheit stärker rütteln wird, als dir lieb ist. Schließlich wird es dazu führen, dass du wieder vergisst, ja verdrängst wer du bist.

Und was ist mit meinen ungeklärten Themen (Krankheiten)
So wie der Geldmangel einem begrenzenden Geist zugrunde liegt, so verhält es sich auch mit Krankheiten. Sie lösen sich in dem Moment, wo sich das vollständige Potential in der individuellen Seele und im „gegenwärtigen Ich“ Einzug halten darf. Das sind dann die Aha–Momente.

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Aha, jetzt verstehe ich, ach so ist das, schau an was hatte ich hier für ein Brett vor dem Kopf, obwohl ich das alles schon aus den Büchern gelernt hatte, oh ich spüre was etc.  Wir haben immer ein Brett vor dem Kopf, es sei denn wir lösen es mit unserem höchsten Potential, indem wir uns entscheiden es uneingeschränkt zu sein und zu bleiben.

Ich komme nie zur Ruhe und habe auch keine Zeit mich um so was kümmern. Ich habe versucht zu meditieren und das macht mich wütend, weil es nicht geht.
Das ist nicht so schlimm und regelt sich von ganz alleine. Dein wahres Wesen, dein unbegrenztes Potential ist niemals davon berührt und sei das Mangelbewusstsein mit seinen Folgen noch so schrecklich.

Ich will das aber nicht
das legt sich.

[Text & Bild, R. Schmid Mai 2010]


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