Die kleine Ente die nicht einschlafen konnte

© Andrea Marchetti

Es war einmal eine kleine Ente, die lebte irgendwo im Niemandsland. Am Tage spielte sie fröhlich und glücklich mit den Tieren des Waldes. Wenn es abends dunkel wurde und die anderen Tiere nach Hause gingen, wollten der kleinen Ente die Augen nicht zufallen. Sie konnte einfach nicht einschlafen. Sie versuchte mal auf der linken Seite, mal auf der rechten Seite, mal auf dem Bauch und schließlich auf dem Rücken zu schlafen .Aber nichts funktionierte. Die kleine Ente konnte obwohl sie müde war einfach nicht einschlafen.

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Nun stand sie auf und watschelte in den dunklen Wald hinein. Vielleicht fand sie jemanden, der ihr helfen würde.

Bums! Da hatte sie nicht aufgepasst und war gegen einen Baum geprallt. „Autsch!“ rief der Baum. „Wer weckt mich mitten in der Nacht?“ Du Baum rief die Ente „Ich kann nicht einschlafen. Was soll ich nur machen?“ „Oh, da kann ich Dir bestimmt helfen“, sagte der Baum. Er schüttelte sich ein bisschen, und sofort fiel Laub herunter. „Darauf kannst Du bestimmt schlafen“, sagt der Baum und fiel selbst in einen tiefen Schlaf. Die kleine Ente kuschelte sich auf dem Laubhaufen zusammen. Sobald sie sich aber bewegte, raschelte das Laub und die kleine Ente konnte wieder nicht einschlafen.

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Da watschelte sie weiter und weiter und kam zu einem Bau eines Dachses. „Du, Dachs,!“ rief die kleine Ente. Ich kann nicht einschlafen, gib mir bitte einen Rat. Natürlich sagte der Dachs und kam aus seiner Höhle heraus. „Probiere es mal hier drinnen. Ich will sowieso fort“, und war auch schon verschwunden. Das Entchen watschelte kopfüber hinein. Aber am Ende angekommen schauten hinten noch die Füße heraus. Und diese wurden bald eiskalt. Also versuchte es die kleine Ente andersherum. Jetzt schaute der Kopf noch aus dem Bau und die kleine Ente konnte wieder nicht einschlafen. Sie beschloss weiterzuwandern.

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Als nächstes traf sie ein Waldkäuzchen. Dieser saß hoch oben auf einem Ast und schaute die kleine Ente mit großen Augen an. .“Du Waldkauz“, sagte die kleine Ente „Ich kann nicht einschlafen“. Weißt Du , was ich tun kann?“ „Ja,“ sagte der Waldkauz. „Schlaf doch in meiner Baumhöhle. Da liegst Du warm und sicher“. „Danke“ sagte die kleine Ente und kletterte in das Nest.“ Leider aber rief der Waldkauz laut durch den Wald „I, I, I,“. Die Ente konnte wieder nicht einschlafen. Da machte sie sich wieder auf den Weg.

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Sie war traurig und traf niemanden mehr, den sie um Rat fragen konnte. Nur hoch oben am Himmel leuchteten die Sterne und hell und rund der Mond. „Lieber Mond“, rief die kleine Ente. „Ich kann nicht einschlafen. Nicht unter dem Baum, nicht im Dachsbau und nicht im Vogelnest, ich bin ganz traurig, was soll ich nur tun?“

Da lächelte der Mond und sagte leise : „Watschele nur weiter kleine Ente, solange bis der Wald endet. Komm ich leuchte Dir den Weg. Dann wirst Du sehen wo Du schlafen kannst.“ Der Mond hatte recht. Plötzlich war der Wald zu Ende, und auf einmal standen viele Häuser da. Alle hatten dunkle Fenster und sahen so aus, als schliefen sie tief und fest. Alle – bis auf eines. Da leuchtete warm und einladend ein helles Licht auf die Straße.

© Andrea Marchetti

Die kleine Ente ging neugierig darauf zu und schaute hinein. In dem kleinen Haus hinter dem erleuchteten Fenster saß ein kleines Mädchen und weinte. „Du Kind“, fragte die kleine Ente, „kannst du vielleicht auch nicht einschlafen?“

„Nein ,“sagte das kleine Mädchen,“ überhaupt nicht.“ „Oh“, sagte die kleine Ente. Dann komme ich zu Dir.“ Froh kuschelte sich die kleine Ente zu dem Menschenkind, und das kleine Mädchen kuschelte sich zufrieden an die kleine Ente.

Als ein wenig später der Mond in das Fenster hineinlugte, waren beide tief und fest eingeschlafen. Da lächelte der Mond und sagte leise: „Gute Nacht kleine Ente, gute Nacht, Menschenkind. Schlaft gut und träumt etwas Schönes, ihr beiden.“
– unbekannt –

Herzlichst

Evelyn

Mentorin auf Zeit


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