Klarheit – wichtig oder unwichtig?

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Vor kurzem hab ich mal wieder eine Erfahrung machen dürfen, die mir zeigte, wie wichtig doch eine Kommunikation ist, bei der beide das gleiche verstehen. 😉

Am Samstag klingelte das Telefon und ein Kontakt von mir aus dem Bundesgebiet war am Apparat, mit dem ich mich schon gelegentlich am Telefon unterhielt. Er informierte, daß er gerade seit gestern in Berlin wäre, jedoch am  späten Nachmittag wieder zurück fahren würde. Ob denn spontan ein Treffen möglich sei zum gemeinsamen Essen und persönlichem Kennenlernen. Nun, neugierig wie ich war, stimmte ich zu. Wir verabredeten die Uhrzeit und er schlug einen Italiener vor, den ich auch kannte.

Sich hier mit den öffentlichen Verkehrsmitteln als Ortsfremder zurecht zu finden, kann für jeden eine Herausforderung sein. Und er meisterte diese Aufgabe gut, denn er war fast pünktlich.

Sich nun per Telefon oder per Mail zu unterhalten ist etwas anderes, als sich persönlich zu begegnen. Nach einem Moment der Unsicherheit folgte ein Studium der Speisekarte, die Entscheidung, welche Pizza gewählt wird und welches Getränk und die Bestellung wurde aufgegeben. Eine abwechslungsreiche Unterhaltung folgte, wobei oftmals monologisierende Elemente kamen, nur bedingt vom Essen unterbrochen.

Dann war es an der Zeit, das Treffen zu beenden – und der Mann ließ die Rechnung kommen. Um zu bezahlen, so mein Glaube bzw. meine Erwartung.  Bin ich doch bislang davon ausgegangen, daß, fragt mich ein Mann, ob ich mit ihm Essen gehen mag und noch dazu das Restaurant auswählt, er dann auch die Rechnung begleicht. Doch welch ein Irrtum. Der Mann wühlte in seinem Portemonnaie und schien überfordert. Ich nahm kurzerhand mein Geld heraus und bezahlte meinen Verzehr. Damit war für mich die (peinliche) Angelegenheit erledigt.

Nein, war sie nicht!

Ich ärgerte mich über mich selbst und meine Erwartungshaltung und sprach diese bei dem Mann an. Ich erläuterte ihm, was ich als Frau im Umgang  mit Männern (er)lernte und was Männer (normalerweise) auch (er)lernen. Ich hätte mir also gewünscht von ihm vorher zu hören, daß er knapp bei Kasse sei oder so, dann wäre diese missliche Situation überflüssig. Auch hätte ich die Möglichkeit gehabt, ein Restaurant/Lokal vorzuschlagen, wo wir ebenso lecker hätten essen können, mit jedoch einem anderen Preisgefüge. Für ihn war diese Vorgehensweise wohl ungewohnt bzw. neu, denn er reagierte verlegen. Wir verabschiedeten uns und ich wünschte ihm eine gute Heimreise. Ob er gut Daheim wieder angekommen ist?  Ich vermute es, denn eine Rückmeldung blieb aus.

  • Wie nutzen Sie Kommunikation?
  • Wie achtsam sind Sie mit sich selbst und anderen?
  • Achten Sie auf den „Alltagsknigge“?
  • Haben Sie eine solche Situation auch schon erlebt? Wenn ja, wie gingen Sie damit um?

Schmunzelnde Grüße – Evelyn


1 Kommentar

  1. 1. Mahamati

    Kommentar vom 6. September 2010 um 13:52

    * Wie nutzen Sie Kommunikation?

    **Sie sollte die Basis jeglicher Zwischenmenschlickeit sein – jedoch gehört dazu Bewusstheit und Klarheit, sowie eine selbstreflektierte Haltung.

    * Wie achtsam sind Sie mit sich selbst und anderen?

    **So achtsam wie möglich – sowohl mit mir als auch mit anderen. Das ist sicher tagesform-abhängig, aber vor allem und wiederum abhängig von dem Bewusstsein: wie gehe ich mit mir um und damit mit anderen?

    * Achten Sie auf den “Alltagsknigge”?

    **Ja, unbedingt. Wichtig: in der Lage zu sein, sich beim Gegenüber für einen „Fehltritt“ zu entschuldigen.

    * Haben Sie eine solche Situation auch schon erlebt? Wenn ja, wie gingen Sie damit um?

    **Oh, ja…ich habe meine Meinung dazu gesagt und werde das immer wieder tun.

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