Die Macht des falschen Glaubens

 

© Andrea Marchetti

Autorin ist Ilona von Feldberg

Er ist ein freundlicher, älterer Herr. Ist er auch harmlos? Mittels Suggestion manipuliert er Frauen, Kinder und Männer. Die Opfer schweigen aus Scham.

Ilona von Feldberg, Jahrgang 57, lebt heute in Dänemark und schrieb diese Erlebnisse aus einem kleinen, deutschen Dorf, in diesem brisanten Tatsachenroman nieder. Haarsträubend, gänsehauterzeugend, kriminell; er lebt mitten unter uns.

Persönliche Anmerkung:

Selten hat mich ein Buch so in Rage gebracht wie dieses.

© Andrea Marchetti

Ein selbsternannter „Geistheiler“ benutzt Menschen, die Hoffnung auf Heilung haben und genau deshalb zu ihm kommen, ausschließlich zu seinem eigenen Vorteil. Da werden Abhängigkeiten geschaffen, Misstrauen gesät, Familien zerstört, manipuliert, Diffamierungen werden ausgesprochen, Frauen und Männer sexuell missbraucht – selbst vor Kindern wird kaum Halt gemacht und in das Ränkespiel einbezogen. Der Einsatz von zerstörerischen Suggestionen gehört zum „Spiel“, da wird „schwarze Magie“ propagiert und vieles mehr.

Auszug aus dem Buch: „Eine vollkommene Reinigung, die den Körper und die Seele betrifft, muss durch den Geschlechtsakt vollendet werden.“

© Andrea Marchetti

Ich hatte große Mühe, dieses Buch bis zum Schluß zu lesen.  Da werden von einem Mann mit einer Selbstherrlichkeit „Anker“ gesetzt, wie wir es teilweise auch von Schulmedizinern gewohnt sind. Ich nenne das Unverantwortlichkeit und eine grenzenlose Scharlatanerie!

Und ich gratuliere der Autorin zu ihrem Mut, schonungslos ihr Erleben niederzuschreiben. Als warnendes Beispiel! Und ich wünsche mir, daß weitere Betroffene den Mut aufbringen, sich ebenso zur Wehr zu setzen wie diese Autorin.  Denn die Auswirkungen sind riesig, auch für das weitere Leben dieser Menschen – und erst recht für die Kinder.

Ich selbst bin als Mentorin auf Zeit tätig und agiere  im bzw. mit dem Bereich der Komplementärmedizin, wozu unter anderem die Psychokinesiologie und die Regulationsdiagnostik gehören, ausgebildet bei Dr. med. Klinghardt und bin mir meiner Verantwortung gegenüber der zu mir kommenden Menschen sehr bewusst. Mehr über diesen Bereich rechts unter „Lösungswege“.

© Andrea Marchetti

Meine Maxime:
So viele Behandlungen wie nötig – doch so wenig wie möglich. Sinn und Zweck der Sitzungen ist es ja schließlich, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren, daß die eigene Heilung möglich wird; in die Eigenverantwortung zu gehen und diese immer mehr zu leben, die Auflösung von Blockaden ohne Symptomverschiebungen.  Und da sind Abhängigkeiten alles andere als dienlich.

Wer also wissen will, wie es NICHT geht bzw. gehen darf, der liest dieses Buch.

Viel Spaß beim Lesen – und ganz, ganz viele Erkenntnisse. 😉

Herzlichst

Evelyn

Mentorin auf Zeit


4 Kommentare

  1. 1. Tobias

    Kommentar vom 8. Mai 2012 um 11:34

    Liebe Evelyn,
    meinst du es hat was mit Glauben zu tun, hat es nicht damit zu tun, dass Menschen keine Verantwortung für ihr Leben übernehmen wollen? Sofern sie zum skeptisch/kritischen Typ gehören, sind sie erstmal relativ geschützt, wenn sie jede Heilsversprechung aufnehmen sind sie eben in Gefahr. Auf der anderen Seite wird Veränderung nur möglich, wenn sicheres Land ‚hinter sich gelassen‘ wird. – Risiko bleibt, solch kranken Menschen sind auch in der Seelsorge, in Behörden etc. zu finden. Die Entscheidung, ethisch zu handeln kannst du für dich selber treffen.
    Ich weiß nicht wie es aussähe wenn man alles in Gesetze zu pressen versucht, das deutsche Heilpraktikergesetz ist so ein Versuch, es hat nur das Ziel ‚Schaden von der Volksgesundheit fernzuhalten‘ ob du etwas kannst, ob du ethisch eingestellt bist, ob es eine nachvollziehbare Grundlage für dein Handeln gibt – all das interessiert nicht. Solche Fälle wie der oben beschriebene, geben natürlich denen ‚Munition‘, die sagen „na siehste!“ Aber ob man dies ‚Glauben‘ nennen kann, glaube ich nicht. vlG Tobias

  2. 2. Britta Wisniewski

    Kommentar vom 10. Mai 2012 um 14:23

    Liebe Evelyn,

    danke für diese ausführliche, gefühlvolle Rezension. Jetzt verstehst Du, warum mir so daran gelegen ist, dass dieses Buch endlich mehr Bekanntheit erlangt und warum ich nicht aufhören werde, dafür zu kämpfen, dass es sie bekommt! Es geht nicht darum, einen Autor bekannt zu machen, sondern darum, zu warnen! Denn an den Schäden von damals trägt die Autorin bis heute!

    Ich sage Danke
    Britta Wisniewski
    Traumstunden Verlag Essen

  3. 3. Evelyn

    Kommentar vom 12. Mai 2012 um 09:05

    Tobi – mich erinnert das stark an Sientology… Ein ehemaliger, guter Freund ist dort immer mehr hineingerutscht. Ich habe mir den „Verein“ selbst dadurch einmal näher angesehen, um mitreden zu können. Der Mann ist alles andere als dumm und auch er ist dort in eine Abhängigkeit geraten, die mich sprachlos machte. Schön, ich hatte dann auch so ca. 1/2 Jahr zu tun, bis sie endlich „verstanden“, daß ich für sie kein willfähiges „Opfer“ bin und ließen mich dann auch in Ruhe. Doch er ist voll darin aufgegangen – und das führte erst einmal zum Ende unserer Freundschaft. Er darf gerne wieder kommen, wenn er aus diesen Fangarmen wieder heraus ist. Hier wie dort wird mit unterschwelligen Botschaften gearbeitet, die mehr als greifen. Und er zieht immer mehr Menschen zu sich heran, die er dort platzieren will. So wird für „Nachschub“ gesorgt. Und immer wieder erlebte ich, daß stark mit der Angst agiert wird. Vielleicht hat es mich deshalb so betroffen gemacht, was ich in diesem Buch las. Ich beglückwunsche auf jeden Fall die Autorin, daß sie sich freigeschwommen hat und ihren eigenen Weg geht.
    Immer wieder schön, Tobi, Dich hier zu lesen. Danke für Deine Gedanken! Herzlichst Evelyn

  4. 4. Evelyn

    Kommentar vom 12. Mai 2012 um 09:06

    Liebe Britta,
    ja, mich machte das Buch sprachlos und wütend. Doch ich sage auch, daß das alles seinen Sinn hat(te), so hat die Autorin eine gute Chance, sich das anzusehen. Denn nur da, wo wir unklar sind, kann diese Form der Abhängigkeit geschehen.
    Herzlichst
    Evelyn

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