Moral und Ethik

© Andrea Marchetti

Kurzfassung

Aus der Sicht des Seins sind Moral und Ethik Spiele, künstliche Regeln.

Langfassung

Moral und Ethik sind Verhaltenskataloge und Bewertungen, die Handlungen, die wir vollziehen, einordnen. Die Absicht, die dahinter steht ist, den Umgang der Menschen untereinander so zu gestalten, dass wir mit Menschlichkeit und Verständnis handeln, dass wir den Egoismus weglassen, doch altruistisch sind..

© Andrea Marchetti

Wenn wir uns allerdings in das Sein versenken, verschwinden alle Äußerlichkeiten. Es lösen sich nicht nur Ethik und Moral auf, sondern auch Religion, jede Form von Glaubensrichtungen, alle Vorstellungen, Vorstellungen davon, wie etwas oder wie die Welt sein sollte.

  • Moral bedeutet vor allem ganz viel „sollte“,
  • so sollte man handeln, so sollte man denken,
  • so sollte man tun.
  • Es ist vergleichbar mit diesen Geboten, die wir in der Bibel finden.
  • Das sind nichts anderes als Krücken.

Wann laufen wir frei, ohne Krücken?

Das ist doch die große Frage. Wir sollen ja nicht nur ein künstliches Gerüst haben, praktisch wie ein Handbuch, indem wir immer nachblättern und nachschauen müssen sobald wir in eine Situation geraten sind, in der vielleicht moralisches oder ethisches Denken und  Handeln gefragt ist.

Das Ideal wäre es doch, wenn alles ganz von selber aus uns  heraus käme und wir völlig selbstverständlich mit allem im Einklang handeln.

Wie geht das?

© Andrea Marchetti

Wie kommen wir zu diesem Punkt wo die Künstlichkeit verschwindet und wir völlig authentisch sind? Das geht nur im Sein, im (PING). Hier bin ich mit allem verbunden. Ich bin alles und so kann ich auch nicht gegen etwas handeln oder für etwas, weil ich es doch bin. Dieses Verbindungsglied, wenn man es als Verbindungsglied  bezeichnen möchte, diese Verbindung, dieses sinnstiftende Element ist die allumfassende Liebe. Diese allumfassende Liebe ist viel größer als wir alltäglich in unserem äußeren Spiel als Liebe bezeichnen. Es ist die große Schwester aus der alles andere entspringt, alle Vorstellungen von Liebe. Dieses verbindende Element, was alles zusammen hält ist allumfassende Liebe. Aus dieser Essenz kommt nämlich alles.

Und wie in einer Familie, in der man sagt, man verliert seine Eltern oder seine Geschwister nie, denn es ist nun mal so, dass man verwandt ist, so ist es auch mit dem Sein. Wir sind das Sein selber. Das können  wir nicht ablegen, auch wenn wir uns noch so bemühen oder wenn wir sagen, das gibt es nicht. Wir können es versuchen im Außen wegzulügen. Es wird uns vom Sein aus nie gelingen. Es ändert nichts an dem was ist.

Tief verbunden mit dem Sein, gibt es keine Moral und keine Ethik. Es gibt nur die allumfassende Liebe und aus dieser kommt auch ein tiefes Verbundensein, einer völlig natürlichen Art und Weise zu denken und zu handeln, die je nach Grad der bewussten Verbindung mein Denken und Handeln durchzieht.

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Aus dem Sein entspringt die große Harmonie, die wunderbare vollkommene Harmonie des Ganzen und diese Harmonie bildet jetzt den Grundton in mir und dann handele ich automatisch entsprechend dieser Harmonie.

Da ein Element dieser Harmonie auch die Ruhe ist, gönne ich mir vielleicht auch dieses Innehalten, in welcher Situation auch immer, dass mir einfach die Zeit gibt, mich bewusst mit dem Sein zu verbinden, mit meiner Quelle. Dann entsteht harmonisches Denken, harmonisches Handeln. Es hat seinen Ursprung in der Stille und nicht in den Gesetzbüchern.

Diese Harmonie hat eine völlig andere Qualität als das was wir unter Ethik und Moral verstehen. Die Harmonie bildet einfach unser wahres Selbst. Das ist tiefe Zufriedenheit und Glück.

[ Text & Bild (PING), Reiner Schmid, 03.11.2010]


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