Ingrid Pfeifer (ip-ma)
27. Oktober 2009 von Ingrid | 4 Kommentare
Als Autorin des Buches „Die Bankrotterklärung meiner Seele“ möchte ich heute sagen: ich hatte kein leichtes Leben und es war ein mühsamer und schmerzhafter Weg, mir mein Leben zurückzuerobern. Als mir ein Therapeut mal sagte: „Sie haben viel zu viel traumatische Erlebnisse in Ihrem Leben gehabt, als daß für Sie noch mal die Sonne scheint.“ riß es mir förmlich den Boden unter den Füßen weg.
Damals war ich noch gefangen in einem Kreislauf der Angst- und Panikattacken. Dann habe ich mir einen sehr ungewöhnlichen Weg der Therapie gesucht, in der ich mir selbst begegnet bin und nicht weiter von mir davongelaufen. Ich habe es dann wirklich geschafft, alte Denkmuster und alte Kreisläufe zu durchbrechen, die sich immer und immer wiederholt haben. Und nicht nur bei mir, sondern auch bei meinen Eltern und deren Vater und Mutter.
Mit dieser Therapie war ein Fundament für ein neues Leben gelegt. Erst einmal.
Ende 2007/Anfang 2008 hatte ich dann ein massives Stalking-Problem. Und wieder hatte die Angst Macht über mich. Aber: auch das habe ich gemeistert und engagiere mich heute für Stalking-Betroffene, um meine eigenen Erfahrungswerte weiterzugeben. Juni 2008 habe ich mein Netzwerk www.gemeinsam-gegen-stalking.de ins Leben gerufen mit unglaublich positiver Resonanz.
Im Dezember 2009 startet meine Selbsthilfegruppe Stalking im Raum Kulmbach/Bayreuth. In dieser Gruppe soll es möglich sein, seine eigenen Erfahrungen mitzuteilen, aber in erster Linie soll in dieser Gruppe Mut gemacht werden und aktive Hilfe geleistet werden.
Heute hat die Angst keine Macht mehr über mich und nur so ist es auch möglich, wieder ein lebenswertes Leben zu führen!
1. nadja engelbrecht
Kommentar vom 10. Dezember 2009 um 22:49
liebe ingrid!
auf dein (er-) leben muss man gewiss nicht gerade neidisch sein, es klingt nach einem langen und sehr harten weg und viel kraft, die du aufwenden musstest, um heil zu werden. alle achtung vor dieser leistung und herzlichen glückwunsch zu deiner meisterschaft!
empört hingegen bin ich, wenn ich so eine äußerung von einem therapeuten höre, dem gehört sofort die lizenz entzogen! unglaublich, wer alles auf menschen in not losgelassen wird! ich wünsche dir, dass du glücklich und angstfrei sein kannst und finde es außerordentlich, dass du dein wissen nun anderen zuteil werden lässt.
mit großer hochachtung
nadja engelbrecht
2. Evelyn
Kommentar vom 16. März 2010 um 15:08
Liebe Ingrid,
ich freue mich für Dich so sehr, dass aus Deiner Privatinitiative heraus nunmehr ein eingetragener Verein auf den Weg gebracht werden konnte.
Ich wünsche Dir und allen Mitgliedern des Vereins die Kraft und den Erfolg, viele Menschen auf ihrem sehr schweren Weg begleitend und informierend zur Seite zu stehen.
Und ich bin immer wieder begeistert über Dein Engagement und die damit verbundene Öffentlichkeitsarbeit. Sie zeigt Früchte – und das macht auch anderen Mut, gerade auch denen, die immer wieder zweifeln. Du hast da ein wunderbares Netzwerk aufgebaut und ich wünsche mir, daß davon ganz viele Menschen profitieren.
Du machst das richtig gut!
Evelyn
3. Ingrid Pfeifer
Kommentar vom 19. März 2010 um 14:50
Liebe Evelyn,
ganz herzlichen Dank für Deine Zeilen. Die letzten Wochen waren sicherlich nicht ganz stressfrei, aber die Mühe von allen Beteiligten hat sich wirklich gelohnt.
Ich denke, damit sind wir einen großen Schritt vorwärts gekommen. Denn: bislang haben Stalking-Betroffene keine Lobby – und genau das wollen wir ändern!
Helfen, Unterstützen, Aufklären, Informieren, alles, was möglich ist, um auf dieses Thema nicht untergehen zu lassen.
Dankbare Grüße
Ingrid
4. Johanna Jäger
Kommentar vom 30. Mai 2014 um 00:06
Hallo Ingrid,
vielleicht können Sie mir helfen. Seit ca. vier Wochen hat das Stalkingverhalten gegenüber meinem schottischen Ex-Mailfreund wieder stark zugenommen. Es ist wie ein Zwang, ihm massenhaft zu schreiben und ihn mit Anrufen zu terrorisieren.
Da ich gerade in der Jobfindungsphase bin, ist mir das Stalken Tonys besonders unangenehm, Lockerbie auch wieder präsent.
Können Sie mir helfen,
danke,
Johanna