Wann wird ein Mann eigentlich impotent?

© Andrea Marchetti

„Wann wird ein Mann eigentlich impotent? Gibt es dafür auch eine Erklärung, oder kann sie jeden wie eine Krankheit treffen?“

„Nein. Der Hauptgrund ist Angst. Ein Mann, dem Zutrauen fehlt, Zutrauen zu sich selbst, der es nicht wagt, sich gerade zu machen, der kein Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit hat – so ein Mann orientiert sich häufig viel zu sehr an seiner Frau und versucht, ihr alles recht zu machen, aus Angst, sie könne ihm ihre Liebe entziehen. Für einen hohen Preis. Alles, was ein Mann tut, sollte er aus eigenem Entschluss anfassen. Ob sie ihn dafür liebt oder nicht, muss ihm egal sein. Er darf nichts tun, weil du es so willst. Ein Mann muss immer sein eigener Herr sein.“

© Andrea Marchetti

Ich holte tief Luft. „Aber Angelo! Viele Frauen sind da ganz anderer Meinung. Heißt das etwas, dass eine Frau den Mann um nichts bitten darf, weil er sonst impotent wird? Das glaube ich nicht! Wenn ich möchte, dass er die Wasserkisten aus dem Keller holt, sollte er es auch tun. Sonst bin ich sauer, und zwar zu recht!“

„Das finde ich auch, klar – nur“, und jetzt machte Angelo eine Pause und schaute mich eindringlich an, „er sollte es nicht tun weil du es willst, er sollte nicht gehorchen. Das ist die Haltung eines Kindes. Er sollte es aus eigenem Antrieb tun. Er sollte die Kisten nicht holen, um dir einen Gefallen zu tun, sondern weil er es als seine Aufgabe übernommen hat.“

© Andrea Marchetti

„Schwierig zu verstehen.“

„Das ist der schwerste Entwicklungsschritt für einen Mann. Er ist dazu aufgefordert, sich aus einer emotionalen Position unter der Mutter in eine emotionale Position über der Frau hochzuheben. Als Kind muss er der Mutter gehorchen, dann ist er ihr untergeordnet. Als Mann nicht mehr. Jetzt darf er nie mehr sein Verhalten nach ihr ausrichten, nach dem, was sie wohl dazu sagen würde. Er kann tun was sie möchte, warum nicht, aber nie aus Angst vor Sanktionen, sondern aus freiem Entschluss. Ein Mann braucht das Gefühl, frei und unabhängig handeln zu können. Er braucht das Gefühl der Überlegenheit.“
( Elfie Horak – Antworten von Angelo )

© Andrea Marchetti

Danke Dir, Sandra, für diesen Textauszug. Und ich denke, daß sowohl Frau als auch Mann darüber nachdenken – und vor allem nachfühlen – dürfen.  In diesem Zusammenhang empfehle ich, diesen Artikel zu lesen, der die Prägungen durch Vater und Mutter gut aufzeigt. Er erklärt ganz, ganz viel.

Herzlichst

Evelyn

Mentorin auf  Zeit


1 Kommentar

  1. 1. manfred180

    Kommentar vom 1. Oktober 2012 um 07:23

    Wie wahr!
    Finde kaum Worte, genauso verhält es sich.
    Ihrerseits aus Angst wünschen sich Frauen indes immerzu Liebesbeweise…ind die Männer versuchen, die Liebesbeweise zu erbringen.. fatal.. Ich glaube, viele Frauen können insoweit aus mangelndem Selbstwertgefühl nicht loslassen, auch weil sie den Freiraum fürchten.. Und die Männer können sich aus Angst und Konvention nicht behaipten, fangen an, der Frau wie einer Mutter zu dienen, werden Gast in ihren eigenen Leben.. Dabei ist es der Schlüssel für die grosse Liebe..
    Am Ende stehen zwei Menschen, die sich aus Angst verlassen..

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