Der Reiz von Alkohol (1/4)

© Andrea Marchetti

Der Alkohol ist in unserer Gesellschaft heute überwiegend anerkannt – und führt dennoch ganz häufig zu Süchten, zu Störungen in der Psyche und im Verhalten. Alkoholismus wird dennoch häufig nicht erkannt. Nervosität, Stimmungsschwankungen, Konzentrationsstörungen, Unruhezustände, Schlafstörungen sowie Vergesslichkeit können deutliche Zeichen des Alkoholismus sein.

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Oft genug kommt hinzu, daß Medikamente zur Steigerung bzw. Verlängerung des Alkoholeffektes genutzt werden.

Mir liegt das Thema sehr am Herzen, so daß ich hier einmal zitiere, um weiter zu sensibilisieren. Letztendlich betrifft es uns alle:

Hast du jemals ein alkoholisches Getränk genossen und dich unglaublich gut gefühlt? Dann hast du dir einen weiteren Drink genehmigt und das großartige Gefühl war dahin? Damit bist du nicht allein. Alkohol in kleinen Dosen wirkt wie ein Aufputschmittel. Aber in größeren Mengen zeigt Alkohol seine andere Seite und wird zu einem Beruhigungsmittel.

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Zuckersüchtige – die versessen auf Süßigkeiten oder Kekse sind – sind manchmal ebenso Alkoholsüchtige. Das ist kein Zufall. Zucker und Alkohol sind beinahe identisch im Aufbau ihrer Molekühle. Genauso wie Zucker Essanfälle auslöst, verhält es sich auch bei Alkohol.

Diejenigen, die Bier und Wein trinken, streben oft eine stimulierende Wirkung an, auch weil sie sich nach Stressbewältigung sehnen. Jedes dieser Getränke enthält große Mengen an Tyramin, das durch den Gärungsprozess entsteht. Tyramin steigert den Blutdruck und regt die Produktion des Hirnstoffs Noradrenalin an. Diese Getränke geben einen Kick, der nichts mit dem Alkoholgehalt zu tun hat.

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Alkohol hebt auch vorübergehend den Serotoninspiegel im Gehirn an, was die Frage aufwirft, ob trinken ein Selbstmedikamentionsverhalten ist. Serotonin ist äußerst wichtig für ein Gefühl des Wohlbefindens. Einige Studien besagen, daß chronische Trinker einen niedrigeren Serotoninspiegel haben können als Gesellschafts- oder Nichttrinker. Vielleicht versuchen sie, „flüssiges“ Serotonin einzunehmen. Bedauerlicherweise ist der Serotonin ankurbelnde Effekt von Alkohol nur kurzlebig.

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Auf lange Sicht dezimert übermäßiger Alkoholkonsum die Serotoninproduktion.

Die emotionalen Porbleme, die am stärksten mit Alkoholsucht in Verbindung gebracht werden, sind:

Wut
Niedergeschlagenheit
Kummer
Einsamkeit
Scham.

Aus: Der Hunger nach Liebe (siehe auch unter Buchempfehlungen)

Herzlichst

Evelyn

Mentorin auf  Zeit


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