Unsere Hände …

© Andrea Marchetti

Achte einmal darauf, welche Gedanken Dir so durch den Kopf laufen, wenn Du das liest:

Die Hand nimmt und wird genommen. Sie handelt und verhandelt. Sie hebt sich und winkt. Sie fasst an. Sie zeigt und schreibt auf. Sie lenkt und wird gereicht. Sie streichelt und berührt. Sie wird weggezogen und zurückgehalten.

Sie bedeckt und wird hingestreckt und geschüttelt. Sie trägt und sie reicht etwas hin. Sie wird auch geschlossen und versteckt.

Die Hand ballt sich auch zur Faust und schlägt zu. Mit unseren Händen wehren wir etwas ab. Wir bedecken mit ihnen unser Gesicht, und wir breiten sie aus. Wir falten sie zum Gebet und halten sie verschlossen.

© Andrea Marchetti

Mit unseren Händen tippen wir und zeigen auf jemand. Manchmal küssen wir jemandem die Hand als Zeichen unserer Ehrerbietung, und wir reichen sie jemandem, der Hilfe braucht. Wir führen ihn an der Hand und schützen ihn mit unseren Händen, damit er nicht getroffen wird.

Wir wissen jemanden oder etwas in guten Händen oder in schlechten Händen, in diesen Händen gut oder schlecht aufgehoben. Wir halten etwas in unseren Händen, doch manchmal fällt es oder rinnt uns aus der Hand.

Oft machen wir uns die Hände auch schmutzig. Dann waschen wir uns die Hände im buchstäblichen wie im übertragenen Sinn. Wir heben die Hände hoch, wenn wir uns gefangen nehmen lassen. Oft werden uns die Hände auch gebunden und gefesselt.

© Andrea Marchetti

Wenn wir merken, dass wir nicht mehr können, lassen wir die Hände sinken und schließen sie. Danach öffnen wir sie und nehmen etwas wieder in die Hand.

Mit unserer Hand segnen und schlagen wir, hämmern und klopfen mit ihr und reichen sie anderen zur Versöhnung.

Bei der Hochzeit reichen der Mann und die Frau einander die Hand zum Bund fürs Leben. Auch sonst wird oft mit einem Handschlag etwas besiegelt.

© Andrea Marchetti

Dann sind da andere Hände, weit über unsere Hände hinaus. In diesen Händen liegt unser Schicksal. Sie bringen uns ins Leben, sie reichen sie uns für unser Leben, sie halten uns am Leben und holen uns mit ihnen wieder zu sich zurück.

Wie antworten wir ihnen? Wir falten unsere Hände und lassen sie von diesen Händen nehmen, willenlos nehmen. Ihnen ausgestreckt und hingehalten, übergeben wir uns diesen Händen, vertrauen uns ihnen an, werden von ihnen aufgehoben, bei ihnen willkommen am Ziel.
– Bert Hellinger –

© Andrea Marchetti

Spürst Du bewusst Deine Hände erst, wenn sie verletzt sind, z.B. wenn Du Dir in den Finger geschnitten hast oder in einer Tür eingeklemmt? Wenn sie ihren „Dienst“ versagen?

  • Welche Aufmerksamkeit schenkst Du Deinen Händen?
  • Sind Deine Hände frei, Dein Leben so zu halten, wie sie es wünschen?
  • Haben Deine Hände die unbegrenzten Möglichkeiten, mit Begebenheiten bzw. Menschen umzugehen?
  • Behandelst Du Deine Hände mit Liebe und Achtsamkeit?
  • Stiehlst Du mit Deinen Händen?

Ich finde, daß es sich lohnt, sich all dessen bewusst zu sein.

Herzlichst

Mentorin auf Zeit


1 Kommentar

  1. 1. Adelheid Patzer

    Kommentar vom 21. Januar 2014 um 20:39

    Liebe Evelyn!
    Ein wunderbarer Beitrag über unsere Hände von Bert Hellinger, Dankeschön.
    Die Augen werden mir geöffnet, ja mit meinen Hände will ich achtsam umgehen.

    Durch Zufall – über die Chakren – fand ich diese Seite.
    Hier werde ich noch oft lesen und davon profitieren.
    Viele Grüße Adelheid

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