Komplementärmedizin

Peking Deklaration
Angenommen vom WHO Kongress für Traditionelle Medizin, Peking, China 08. Nov. 2008. Teilnehmer am WHO-Kongress für Traditionelle Medizin in Peking am Tag des 08. November im Jahr 2008:

Unter Bezug auf die internationale Konferenz für Erste Gesundheits-Fürsorge in Alma Ata vor 30Jahren und unter Anerkennung dessen, dass Menschen das Recht und die Verpflichtung haben, teil zu nehmen an der Planung und Implementierung ihrer Gesundheitsfürsorge, was auch den Zugang zu Traditioneller Medizin einschliesst.

In Erinnerung der Resolution der WH-Versammlung, die die Traditionelle Medizin unterstützt, einschliesslich WHA56.31 bezüglich Traditioneller Medizin vom Mai 2003.

Feststellend, dass der Begriff „Traditionelle Medizin“ eine grosse Bandbreite von Therapien und Praktiken umfasst, die stark von Land zu Land und von Region zu Region variieren können, und dass Traditionelle Medizin gesehen werden muss in Bezug auf alternative oder complementäre Medizin;

Anerkennend, dass Traditionelle Medizin eine der Quellen für den Grund-Gesundheitsfürsorge-Dienst (primary health care service) ist um die Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit zu verbessern und dazu beizutragen, die Gesundheitssituation zu verbessern einschliesslich der in den Millenium Development Goals genannten Zielsetzungen;

Anerkennend, dass die Mitgliedsstaaten ihre unterschiedlichen regionalen Gesetze, Annäherungen, Verantwortlichkeiten und Versorgungssysteme haben;

© Foto AS

Hinweisend auf die Notwendigkeit von Aktion und Kooperation zwischen der Internationalen Gemeinschaft, Regierungen, Medizinern und Mitarbeitern, um die richtige Anwendung Traditioneller Medizin als einen wichtigen Bestandteil sicher zu stelle, der zur Gesundheit aller Menschen beiträgt in Übereinstimmung mit den nationalen Kapazitäten, Prioritäten und der relevanten Gesetzgebung.

In Übereinstimmung mit den nationalen Kapazitäten, Prioritäten, relevanter Gesetzgebung und weiteren Gegebenheiten  geben wir hiermit folgende Erklärung ab:

  • Die Kenntnis Traditioneller Medizin, Behandlungen und Praktiken sollten respektiert, bewahrt, unterstützt und offen kommuniziert sowie angemessen eingebettet werden in die Gegebenheiten der einzelnen Länder.
  • Die Regierungen haben die Verantwortung für die Gesundheit ihrer Bürger und sollten entsprechende politische Vorgaben, Regularien und Standards formulieren als Teil eines umfassenden nationalen Gesundheitssystems, um eine angemessene, sichere und effektive Anwendung der Tradionellen Medizin sicher zu stellen.
  • Anerkennend den Fortschritt, den viele Regierungen bei der Integration Traditioneller Medizin in ihr nationales Gesundheitssystem erreicht haben, fordern wir diejenigen auf aktiv zu werden, die dieses bislang nicht getan haben.
  • Traditionelle Medizin sollte weiter entwickelt werden auf der Basis von Forschung und Innovation in    Übereinstimmung mit „Global strategy and plan of action on publik health, innovation and intellectual property“ angepasst an die 61. World Health Versammlung mit der Resolution WHA61.21 in 2008.  Regierungen, internationale Organisationen und andere Beteiligte sollten zusammenarbeiten bei der  Implementierung des globalen Aktion- und Strategieplanes.
  • Die Regierungen sollten Systeme einrichten zur Qualifikation, Akkreditierung oder Lizenzierung von Anwendern Traditioneller Medizin.

    © Andrea Marchetti

  • Die Kommunikation zwischen Anbietern konventioneller und traditioneller Medizin sollte enger gestaltet  und geeignete Ausbildungsprogramme für Mediziner (health professionals), Medizinstudenten und relevante Forscher sollten eingerichtet  werden. (Übersetzung Jens Zimmermann 2009-12-12).

~~~~~

Ich nahm im vergangenen Dezember an einem Kolloquium der Internationalen Gesellschaft für Komplementärmedizin (IGK Med) in Berlin teil und war überrascht, von der Peking Deklaration zu erfahren – und danke Herrn Zimmermann für diesen Übersetzungsteil.

Ich frage mich, wann es hier in Deutschland möglich sein wird, daß unsere Politik hier tätig wird und die gesetzlichen Krankenkassen die Komplementärmedizin endlich in ihr Leistungsspektrum voll übernimmt. Es gibt so viele Bereiche, wo die Komplementärmedizin für den Menschen erfolgreich ist. Und das mit weniger Kosten, mit weniger Chemie – die Naturheilkunde ist und bleibt unser Herzstück der Gesundheit.

Muss der mündige Bürger wirklich erst eine Petition auf den Weg bringen, um die Veränderungen herbei zu führen, die unsere Politiker versäumen zu beschließen? Wir dürfen zwar unsere Krankenkassenbeiträge entrichten, doch ein Mitspracherecht bei der Behandlungsauswahl bleibt uns i.d.R. verwehrt – bzw. wenn wir dürfen, dürfen wir sie zusätzlich zum Krankenkassenbeitrag bezahlen.

Hier der Link, damit auch Sie mitzeichnen können!

Welche Meinung haben Sie zu diesem Thema?

Evelyn


Einen Kommentar schreiben