Bei meiner Mutter hatte ich kein Zuhause

© Willo Gello

© Willo Gello

Heute las ich in der Zeitung, daß die Zahl der Kinder, die von selbst in ein Heim ziehen, immer mehr steigt. Die meisten von ihnen sind Opfer überforderter Eltern.

Was müssen die Kinder in den Familien erleben und erfahren, wenn sie es vorziehen, in einem Heim zu wohnen statt bei ihren Eltern?

Hier eine Aussage:

„Ein Zuhause? Das hatte ich bei meiner Mutter nicht. Da gab es nur eins: Ärger. Und Lärm. Ständig dieser Lärm“, sagt das Mädchen und zupft verlegen an ihren langen, blonden Haaren. „Ich konnte es nicht mehr ertragen. Meine Mutter hatte eigentlich nie Arbeit, höchstens ein paar Gelegenheitsjobs. Von meinem Vater hat sie sich getrennt, als ich noch klein war. Ihre ganzen Aggressionen habe immer ich abbekommen.“

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

Welche Kraft, welcher Mut steckt in diesen Jugendlichen, die trotz ihrer Liebe zu ihren Eltern diesen Weg gehen? Und wie ist es für sie, endlich Nähe zu erleben, Klarheit, gesunde Grenzsetzung, Anerkennung zu erfahren und vieles mehr?

Wenn Eltern ihre Kinder vernachlässigen, zeigt es doch eigentlich nur auf, dass sie, also die Elternteile, selbst auch vernachlässigt wurden von ihren Eltern und ihrem Umfeld und sie heute nur das weitergeben, was sie selbst erlebten.

Doch heute sind sie erwachsen – und damit gibt es eine Eigenverantwortung, sich den eigenen dunklen Erfahrungen zu stellen. Die Gefühle zuzulassen, die damals weggedrückt wurden, um zu überleben.

Damals waren sie abhängig von den Erwachsenen – doch heute stehen ihnen alle Türen offen, hier eine Änderung herbeizuführen. Für sich selbst und für ihre Lieben.

Was muß noch geschehen, damit davon Gebrauch gemacht wird?

Herzlichst

Evelyn

Mentorin auf Zeit



Einen Kommentar schreiben