Entsorgen

© Sergio Levorato

Überall liegen oder stehen Sachen in unseren vier Wänden herum, die wir eigentlich gar nicht mehr benötigen und dennoch hängen Erinnerungen daran.

Da ist die dicke Tasse, aus die der Freund oder die Freundin so gern trank, da ist das Urlaubsfoto mit …  Wenn ich mein Telefonregister durchsehe: ich finde die Rufnummern von Menschen, mit denen ich schon lange nicht mehr im Kontakt bin und auch nicht mehr sein mag.

Das Bücherregal ist voll mit gelesenen Büchern, die mich heute gar nicht mehr interessieren, doch sie kosteten Geld, also lasse ich sie stehen. In den Schubladen liegen uneinsortierte Fotos. Ich nehme sie nach Jahren mal wieder zur Hand und lege sie doch wieder zurück, obwohl sie mich gar nicht mehr berühren. Ich finde alte Zeitschriften oder Zeitungsartikel. Weshalb bewahrte ich sie eigentlich auf? Wirklich nur um diese noch irgendwann zu lesen? Da waren ungeliebte Geschenke, die ich nie mochte und dennoch aufbewahrte.

© Sergio Levorato

Weshalb behalte ich all diesen Kram? Sammeln um jeden Preis? Könnte ich ja vielleicht noch irgendwann nutzen? Wann ist irgendwann? In einem Jahr, in 10 Jahren, in 20 Jahren?

Irgendwann begriff ich, daß ich ausmisten, loslassen muß. Ich gab die Bücher weg, die nicht mehr getragene Kleidung, Geschirr und vieles mehr. Oh, das fühlte sich erst beängstigend an – doch dann kam Erleichterung. Viele belastende Erinnerungen oder Erfahrungen, die mit den Sachen verbunden waren, verschwanden.

Und was schön ist:
Neues kam in mein Leben, mehr Bewegung, mehr Schwung, neue Kontakte und somit Menschen, die mich heute begleiten, die mich neue Erfahrungen machen lassen. Und das fühlt sich richtig gut an. Und macht Lust darauf, weiter auszusortieren.

Wann fangen Sie mit dem „Ausmisten“ an? Oder in welchen Abständen machen Sie es sowieso?

Herzlichst

Evelyn

Mentorin auf Zeit


7 Kommentare

  1. 1. Ingrid Pfeifer

    Kommentar vom 9. Oktober 2009 um 09:41

    Bedingt durch meine vielen Umzüge kam ich immer von einem „Ausmisten“ ins nächste. Bei den ersten Malen konnte ich mich ganz schwer von Dingen trennen. Aber: dann kam ein Rundumschlag, der unglaublich befreiend war. Ich habe total viel verschenkt und gemerkt, daß ich vielen Freunden und Bekannten eine große Freude mit meinen Büchern, Möbeln, Bildern, etc. machen konnte. Ich habe nur noch Dinge aufgehoben, die ich wirklich brauche oder an denen ich sehr hänge. Die meisten Erinnerungen sind eh in meinem Herzen und nicht mehr an materielle Dinge gebunden. Ein paar Dinge bestätigen die Ausnahme, aber die schleppe ich wirklich überall mit hin.
    Heute versuche ich es nach dem Motto: was ich ein Jahr nicht benutzt habe, kann getrost in ein neues zuhause….

  2. 2. Ingolf

    Kommentar vom 3. Juni 2011 um 00:18

    Hallo Evelyn.

    Ich kenne das gut was Du da beschrieben hast. Ich denke das viele Menschen sich auch diese Fragen stellen.
    Ich habe das gemacht und auch ich habe mal Inventuer gemacht vor Jahren. Das hat mir so gut getan das ich es jetzt regelmäßig mache.

    Ich halte es mit Milva die das Lied sang >> Auf dem Bahnsteig des Lebens << dort heißt es ein kommen und gehen…..

    So ist es auch im Leben. Nicht Alles und nich Jeder eglitet uns in Leben lang uns Weg.

  3. 3. Evelyn

    Kommentar vom 4. Juni 2011 um 00:36

    Hallo Ingolf,

    schön, Dich hier einmal zu lesen! Stimmt was Du schreibst. Und ich hab festgestellt: Nichts, aber auch gar nichts fehlte mir von dem, was ich weggab – egal ob wo anders hin oder in den Müll oder zu …

    Und auch jetzt ist es wieder an der Zeit, ordentlich auszumisten. Dabei kann ich sogar tatkräftige Hilfe gebrauchen. 😉
    Milva mag ich auch, eine tolle Frau!

    Toi, toi, toi bei Deinen Vorbereitungen für die Lesung aus Deinem Buch!

  4. 4. Birgit Geistbeck

    Kommentar vom 8. Juni 2011 um 21:14

    Ich finde auch, dass Ausmisten wahnsinnig befreiend ist und mache es mehr oder weniger regelmäßig. Ich bin ein Spontan-Entrümpler. Wenn mir wieder alles zuviel wird, fliegt einiges raus und ich fühle mich befreit und kann wieder durchatmen.

    Birgit

  5. 5. Evelyn

    Kommentar vom 9. Juni 2011 um 14:23

    hallo, ich bin zufällig auf diese Seite gestoßen und fühle mich irgendwie gleich angesprochen und „ertappt“. Ich entrümple so manches Mal, bleibe aber meistens über den Büchern hängen, die ich z.B. weggeben möchte. Darüber vergeht die Zeit u. ich verschiebe es auf den nächsten Tag! Mein Mann sagte mal, das sei eine Lebensaufgabe für mich u. ich würde es nicht mehr in den Griff bekommen!! Das Gefühl hab ich langsam auch – weil für mich viele, viele Dinge „wertvoll“ sind. Wie komme ich auf eine andere Schiene. Diverse themabezogene Bücher haben mich nicht „erreicht“. Werde selbst langsam unruhig bei dem Chaos. Wer kann helfen??
    Evelyn

  6. 6. Evelyn

    Kommentar vom 11. Juni 2011 um 00:43

    *schmunzel* Evelyn
    Jetzt schreib ich an Evelyn – und dennoch nicht an mich 🙂

    Es gab auch eine Zeit bei mir, da „sammelte“ ich die Bücher – und irgendwann war kein Platz mehr, das nächste Regal kam. Und dann kam der Augenblick, wo mich die meisten Bücher nicht mehr interessierten – und ich verschenkte sie. Was ich dann später in dem Buch über Feng-Shui las (siehe Bücherempfehlungen) kam dem sehr nahe, was ich dabei empfand. Und mir fehlt keines der Bücher, die ich weg gab. Was wesentlich für mich daraus war, hab ich behalten. Und nun bereiten die Bücher anderen Freude.

    Ist das eventuell eine Anregung?
    Und eine Empfehlung: Vielleicht einmal hier weiter die Artikel durchlesen. Ich bin überzeugt, an einer Stelle macht es dann „Klick“ … und dann geht’s los!

    Herzlichst – und bis zum nächsten Mal
    Evelyn

  7. 7. Evelyn

    Kommentar vom 11. Juni 2011 um 00:53

    *lach* Brigitte,

    ja, dassssssssssss tut richtig gut! :-))) Ich werd‘ nie in meinem Leben ein Messie …

    Evelyn

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