Erste Hilfe für Eltern mit Schrei-Babies

Ich fand folgenden, bemerkenswerten Artikel von Anja Bothe, der viele von mir gemachte Erfahrungen beinhaltet.
(Quelle: Berliner Morgenpost vom 04.08.2009)

Ina und Wadim sind verzweifelt. Seit zwei Monaten ist ihr Sohn Anton auf der Welt, und seitdem schreit er – oft stundenlang und ohne einen erkennbaren Grund. Er lässt sich kaum trösten oder beruhigen, es sei denn, Mutter oder Vater tragen ihn durch die Wohnung. Sobald sie aber versuchen, ihn hinzulegen, fängt das Geschrei wieder an. An regelmäßigen Schlaf der Eltern ist nicht mehr zu denken, die Nerven liegen blank. Ina und Wadim wissen nicht mehr weiter. So hatten sie sich das Leben mit einem Neugeborenen nicht vorgestellt. Anton ist ein Schreibaby.

© Ingrid Röhrl

Nur wenige Eltern sind auf dieses Phänomen vorbereitet und stehen der Situation oft völlig hilflos und ohnmächtig gegenüber. Untersuchungen zeigen, dass etwa 20 Prozent der Neugeborenen Schreibabys sind, wenn auch in unterschiedlichen Ausprägungen. Auf der Suche nach Rat und Unterstützung bei Kinderärzten wird Eltern häufig erklärt, der Grund für das langanhaltende Schreien ihres Säuglings seien die sogenannten Dreimonatskoliken – und das gehe vorüber.

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Inzwischen sind sich Wissenschaftler und Ärzte jedoch einig, dass das eigentliche Problem von schreienden Babys nicht unbedingt viel mit dem Verdauungssystem zu tun hat. Blähungen werden eher als Folge des lang anhaltenden Schreiens betrachtet, bei dem das Kind große Mengen Luft geschluckt hat. Auch wohlmeinende Ratschläge wie: „Lasst es doch einfach Schreien‘ damit es nicht verwöhnt wird“ oder „Versucht es mal mit dem Durchschlafprogramm“ helfen den meisten Eltern nicht weiter.

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Spätestens dann empfiehlt sich ein Besuch bei einer „SchreiBabyAmbulanz“. Aggressionen sind normal „Dass Eltern in so einer Ausnahmesituation Aggressionen entwickeln, ist normal“, sagt Gerd Poerschke von der Berliner SchreiBabyAmbulanz, „nur dem Kind darf nichts passieren“, betont er. Eltern mit einem Schreibaby brauchen vor allem Verständnis und Mitgefühl. „Unser Angebot ist eine Form von Krisenintervention, in der gerade Mütter sich wieder Kraft holen können“, erklärt der Tempelhofer Diplompsychologe und Körperpsychotherapeut.

Wir versuchen den Eltern ihre Schuldgefühle zu nehmen und ihnen zu erklären, dass das lang anhaltende Schreien ihres Babys viele Ursachen haben kann.“ „Das Kind sendet einen Notruf aus. Es hat vielleicht eine angstvolle Geburtserfahrung hinter sich, die es nacherlebt und die sich noch nicht aufgelöst hat.“ Das kann ein plötzlicher Kaiserschnitt gewesen sein oder eine langanhaltende Trennung von der Mutter aufgrund intensivmedizinischer Betreuung. Ein Säugling, der kurz nach der Geburt lange von den Eltern getrennt ist, hat Stress und Kummer.

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Auch medizinische Gründe müssen abgeklärt werden: Manchmal können schon eine Milchallergie oder andere Unverträglichkeiten das Schreien verursachen. Das ‚Kiss Syndrom‘ (Kopfgelenk-Induzierte Symmetrie Störung) bei Neugeborenen kann ebenfalls Ursache für häufiges Schreien bei Babys sein. In diesem Fall wurde die Halswirbelsäule des Kindes durch die Geburt in Mitleidenschaft gezogen. Die Suche nach den möglichen Ursachen und die klärenden Gespräche mit den Eltern brauchen vor allem eines: viel Zeit.

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Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Berliner SchreiBabyAmbulanz bieten diese Zeit. Seit mehr als zehn Jahren gibt es die Berliner SchreiBabyAmbulanz, mittlerweile an fünf Standorten in der Stadt. Eine Beratung dort umfasst oft mehrere Sitzungen, manchmal hilft aber auch schon ein einziger Besuch, um eine befriedigende Beziehung zwischen Eltern und Kind wieder herzustellen. Wenn ein Baby beim Besuch der Ambulanz zu schreien beginnt, bietet Gerd Poerschke den Müttern an, ihnen ihr Kind erst einmal abzunehmen, um sie zu entlasten. Es wird dann mit zwei speziellen Griffen umhergetragen, ohne es am Schreien zu hindern. Um Spannungen zu lösen, wird das Baby sanft durch eine Babymassage berührt.

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Überforderung und Stress für Eltern Bei Ina und Wadim gab es viele Gründe, die dazu geführt haben, dass Ina sich innerlich überfordert fühlte. Ihr Mann musste sich kurz nach der Geburt des Sohnes einer Operation unterziehen und war mehre Wochen krank geschrieben. Hinzu kam ein Umzug nach Berlin. „Beides zusammen war einfach zuviel für mich“, sagt Ina. „Bei meinem ersten Besuch in der SchreiBabyAmbulanz konnte ich zum ersten Mal einfach nur davon erzählen, was mir Sorgen bereitet hat und wie hilflos ich mich in dieser Situation mit dem Baby gefühlt habe“.

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Antons Eltern waren fünfmal in der Beratung, mit Erfolg. Dank der Unterstützung durch die SchreiBabyAmbulanz schläft die Familie wieder, und ihr Kind wirkt ausgeglichener und zufriedener. Auch den Eltern als Paar geht es besser. Ihr Zusammenleben war durch Antons Unruhe häufig großen Spannungen ausgesetzt. Für den Fall, dass die Luft zu Hause mal wieder brennen sollte, haben sie nun eine ganz einfache Übung, die sie während der Behandlungen gelernt haben: Jetzt liegt ein Kissen im Raum neben dem Kinderzimmer. Als Puffer sozusagen. Wenn Anton quengelig oder unruhig wird und sich nicht beruhigen lässt, können die Eltern ihre wachsende Aggression abreagieren, indem sie auf das Kissen einschlagen. „Manchmal wirkt das wie ein Wunder“, sagt Antons Mutter Ina.

Anmerkung:

Es zeigt sich immer wieder, daß auch osteopathische Anwendungen bei dem Säugling gute Hilfe sind. Und glücklicherweise gibt es Osteopathen, die sich speziell auf Kinder spezialisierten.

Ebenso die von mir praktizierte metamorphische Methode (siehe in den Kategorien unter „Lösungswege“) ist immer wieder hilfreich. Denn das vom Baby erlebte Geburtstrauma wird dabei gelöst.

Sie sehen, auch für Sie und Ihr Neugeborenes gibt es wirkliche  Hilfe! Für ein ganz normales Familienleben. 🙂

Herzlichst

Evelyn

Mentorin auf Zeit


4 Kommentare

  1. 1. Hanspeter Kobbe

    Kommentar vom 29. April 2011 um 12:40

    Erste Hilfe für Eltern mit Schreibabys

    Liebe Evelyn,

    danke für diesen Artikel, denn es wird zu diesem Problem viel zu wenig aufgeklärt. In diesem beschriebenen Fall vermute ich eine geopathogene Zone (sog. Erdstrahlen) am Standort des Kinderbettes. Der Artikel gibt einen deutlichen Hinweis darauf: „…und seitdem (nach der Geburt) schreit er – oft stundenlang und ohne einen erkennbaren Grund. Er lässt sich kaum trösten oder beruhigen, es sei denn, Mutter oder Vater tragen ihn durch die Wohnung. Sobald sie aber versuchen, ihn hinzulegen, fängt das Geschrei wieder an.“

    Ich bin seit rund 15 Jahren als Geopathologe tätig und kenne viele solche Fälle aus meiner Praxis. Auch in der Fachliteratur wird finden sich massenhaft Hinweise darauf, dass Kinder besonders empfindlich auf solche Zonen reagieren. Die Reaktionen des menschlichen Organismus darauf kann man inzwischen auch mit medizinischen Diagnosegeräten nachweisen (u.a. veröffentlicht bei http://www.geo-protect.info).

    Meine Empfehlung: Das Kinderbett einfach mal, auf gut Glück, auf einen anderen Platz stellen. Da es viele dieser Störzonen gibt, kann es sein, dass der erste Versuch keine Besserung bringt. Dann sollte ein zweiter oder dritter Standort ausprobiert werden. Wenn das alles keine Besserung bringt, kommt man mit solchen Selbsthilfemaßnahmen wohl nicht. Dann ist wohl eine geopathologische Standortuntersuchung von einer ordentlichen (geprüften) Fachkraft für Geopathologie erforderlich, weil es bei Fortbestehen der Störzoneneinwirkung zu Entwicklungsstörungen und chronischen Gesundheitsstörungen bei Kindern kommen.

  2. 2. Evelyn

    Kommentar vom 29. April 2011 um 17:55

    Lieber Hanspeter,

    ich merke, daß da ein Fachmann spricht – und das ist gut so. In den nächsten Tagen erscheint hier ein Artikel zum Thema „Abschirmung von Wasseradern – geopathische Belastungen“. Dieser Artikel ist von einem meiner Ausbilder geschrieben. Ich bin gespannt, was Du dann als Kommentar hinzuzufügen hast. Ich bin immer wieder fasziniert von der Psychokinesiologie bzw. Regulationsdiagnostik und deren Möglichkeiten und bin dankbar, daß ich diese Verfahren erlernen durfte. Denn sie unterstützen uns dabei, die Störquellen aufzufinden und auszuschließen und das individuell. So kommen die Selbstheilungskräfte immer mehr ins Fließen und Gesundheit ist alles andere als Utopie.

    Herzlichst
    Evelyn

  3. 3. Baby-Ratgeber

    Kommentar vom 13. Mai 2011 um 06:47

    Auf readup.de finden junge Eltern den kostenlosen E-Book-Ratgeber Alles rund um Babys mit vielen nützlichen Informationen.

  4. 4. Evelyn

    Kommentar vom 13. Mai 2011 um 11:29

    Danke daß Sie mit uns Ihr E-Book teilen – und es kostenfrei an die Leser abgeben. Ich fand einige interessante Anmerkungen darin. Ein Thema möchte ich allerdings aufgreifen, und das ist das „Impfen“.

    Vielleicht schauen Sie sich einmal diesen Artikel an:

    http://www.freiraum-der-blog.de/gesund-oder-krank/gesundheit/november-es-ist-impfsaison-und-hoffentlich-geht-keiner-hin/

    Aufklärung tut Not, auch bei den Impfungen. Sie finden auf den darin genannten Websites mehr Informationen. Und die Fragen sollten dem Kinderarzt gestellt werden.

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