Augen im Kopf oder Hirn leer?

© Andrea Marchetti

Heute ist mir eine Situation begegnet, die einmal mehr ein Beispiel für Gedankenlosigkeit ist.

Durch einen schweren Sturz am letzten Wochenende gehe ich derzeit wegen der Prellungen und der damit verbundenen Schmerzen an zwei Unterarmgehstützen. Alles andere als angenehm und unkompliziert. Insbesondere dann, wenn auch noch Einkäufe vorzunehmen sind. Nun, nichts desto trotz bekam ich überall wundervolle Hilfe bei der Bewältigung dieses Handicaps. Bis ich den Weg mit den beiden Einkaufstüten zu meiner Wohnung zurückzulegen hatte.

Ein Parkplatz ganz nah war schnell gefunden. Herausgequält aus dem Auto, die Handtasche kurzerhand über die Schulter geworfen, an jede der beiden Stützen eine Tüte angehängt und los ging’s. Schwer war das Ausbalancieren der Stützen mit den Tüten und jeder Schritt tat weh. Zwei Frauen saßen vor dem Café, keine 10 m von mir entfernt und sahen sich und mich grinsend an, wie ich mich mühsam vorwärts bewegte und mich mit den Einkäufen abmühte.

© Andrea Marchetti

Doch mal kurz aufzustehen und mir bei dem Tragen zu helfen, auf diesen Gedanken kamen beide nicht. Als ich sie darauf ansprechen und um ihre Hilfe bitten wollte, drehten sie ganz schnell ihre Köpfe beiseite und kicherten sich weiter aus.

Ich hab die restlichen 30 m auch noch gepackt … Doch frage ich mich, was ist so schwierig daran, Hilfe zu leisten, wenn ich sehe, daß ein anderer Mensch diese gerade benötigt und ich sie ihm geben kann?

Nun, irgendwann werden sie selber diese Erfahrung machen und vielleicht an diese Situation zurückdenken. Wie oft hast Du es – bewusst oder unbewusst – unterlassen Hilfe zu geben?

Herzlichst

Evelyn

Mentorin auf Zeit


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